Alterung von verschlossenen Bleiakkus im Tauchbetrieb
Messung der Alterung eines verschlossenen 12V/7Ah Bleiakkumulators für Tauchlampen

Der eigentliche Grund für den Bau des Fluxkompensators war die verlässliche Messung der Brennzeit von Akkus. Damit will ich mich vor unliebsamen Überraschungen bei längeren Tauchgängen schützen. Ein "Abfallprodukt" dieser Brennzeitmessungen ist die Dokumentation des Alterungsprozesses der verwendeten Akkus im normalen Tauchbetrieb. Normaler Tauchbetrieb heisst für meine Akkus:



Alterung von verschlossenen Bleiakkumulatoren Abbildung 1
Veränderung der Akkukapazität mit der Anzahl der Lade-/Entladezyklen


Laut Battery University sollte ein Akku ausgetauscht werden, wenn ca. 80% der Kapazität erreicht werden. Im Fall des gemessenen Panasonic Akkus ist diese Grenze bei einer Fluxkompensationszeit (50W) von unter 1 Stunde der Fall. Der Akku mit 100 Ladezyklen hat diese Grenze unterschritten und hat daher sein theoretisches Lebensende erreicht. Das hindert mich aber nicht daran, diesen Akku noch bei Trainingstauchgängen weiter zu verwenden. Der Akku mit 300 Ladezyklen erreicht dagegen nur noch ca. 35% seiner ursprüglichen Kapazität und ist damit vollkommen unbrauchbar für den Tauchbetrieb.

Aufgesägter Bleiakkumulator Abbildung 2
Aufgesägter, alter Panasonic Bleiakkumulator


Die geschlossenen Bleiakkumulatoren haben eine theoretische Lebenserwartung von ca. 200-300 Zyklen. (Quelle Battery University). Dass mein Akku schon nach ca. 100 Zyklen sein Lebensende erreicht hat, hängt wahrscheinlich mit den ungünstigen Bedingungen beim Tauchen ab. Insbesondere hohe Temperaturen verkürzen die Lebenserwartung der Akkus dramatisch. Wenn der Akku bei Tauchtouren im Auto in der Sonne liegt, kann er schnell mal auf über 40 °C hochkochen. Das ist schlecht für die Lebenserwartung.

Aufgesägter Bleiakkumulator Abbildung 2
Aufgesägter, alter Panasonic Bleiakkumulator (hier klicken für Detailansicht)


Ich habe mal einen alten Akku aufgesägt und mir das Innenleben angesehen, der Aufbau des Bleiakkus ist auf dem Foto deutlich erkennbar. Gut sichtbar sind die mit Säure getränkten, weissen Vlieslappen, die U-förmig um die Elektroden gelegt sind. Schwarz sind die mit Bleioxid ummantelten, positiven Elektroden, die blanken Metallstreifen sind die negativen Bleielektroden. Die Elektroden hängen wie Kühlrippen an dicken Sammelschienen im oberen Bereich des Akkus. Die Sammelschienen sind in der Mitte des Akkus getrennt. Auffällig ist die weite Ausdehnung der schwarzen Bleioxidbereiche im Vlies. Teilweise bildet das Oxid Inseln und Kanäle durch das gesamte Vlies und verbindet damit zwei Elektroden. Das beim Entladen und bei der Alterung entstehende Bleisulfat ist chemisch ein weisser Stoff und daher auf dem Foto nicht erkennbar. Die Vlieslappen sind relativ trocken, auch durch Zusammenpressen kann man dem Vlies keine Säure entlocken. Das könnte ein Effekt durch die Alterung des Akkus sein. Wie man einen derartigen Akku wieder regenerieren kann, werde ich in Kürze hier beschreiben.
Stand: April 2008

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